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Mylau 2006

Ein Bericht von Klaus Gedicke ( Vereinsmitglied )

Unsere Teilnahme an der Fachtagung und Ausstellung zum Tunguska-Phänomen von 1908

Schon im August hatte Astronomie.de auf Diese Tagung ,die am 30.09.06 in der Burg Mylau stattfinden sollte hingewiesen, und den Programmablauf vorgestellt.

Torsten Klepzig, als unser fachlicher Leiter, hatte dazu Bildmaterial ausgegraben und unser Gedächtnis in einer Einführung über die Ereignisse,die sich am 30 Juli 1908 in der Tunguska-Region Sibiriens abgespielt hatten, etwas aufgefrischt.

Jedes unserer Mitglieder hatte irgendwann einmal darüber gelesen und wusste welches Ausmass an Zerstörung die gewaltigen Explosionen verursacht hatten.

Aus den Berichten konnten wir auch nur glauben,dass es sich bei der

riesigen Explosion mit anschliessender Lichtblitzfolge,wie sie auf unserer Erde nach vorliegenden wissenschaftlichen Erkentnissen noch nicht registriert wurden,um einen Meteoriten handeln würde,der etwa in 7 Km Höhe explodierte.

Also war das Thema interessant und nach kurzer Diskussion waren wir uns einig

eine Exkursion nach Mylau zu unternehmen.

Am 30.September brachen wir rechtzeitig auf,um erst einmal die 150 km zu bewältigen,die zwischen unserer- Astronomischen Station J.Kepler- und dem Tagungsort liegen.

Mylau selbst empfing uns mit einem Stadtfest,das gerade an diesem Tag im vollem Gange war.Wir konnten die herrliche Stadt-Kirche bewundern ,die 1890 als Neogotischer Backsteinbau mit einem 72 m hohenTurm errichtet wurde. In Diese Kirche hat man aus ihrem Vorgängerbau das 1731 von Silbermann erbaute Orgelwerk übernommen, das während des Auftakt-Konzertes zur Tagung ,mit seinem vollen Klang den Kirchen Raum erfüllte.

Nach dem Konzert begann die Fach- Tagung auf der Burg.

Ich nenne es einfach mal -Rittersaal- im Palas, in dem sich alle Teilnehmer versammelten und nun mit Spannung den Ausführungen entgegensahen.

Zunächst eröffnete Prof.Polzer als Organisator der 1997 und 2000 stattgefundenen Tunguska-Expeditionen die Veranstaltung und nahm eine Reihe Ehrungen bedeutender Expeditionsteilnehmer vor,die sich um die wissenschaftliche Aufklärung des Tunguska-Phänomens verdient gemacht haben.

Im weiteren Verlauf der Tagung konnten wir uns während der einzelnen Fachvorträge davon überzeugen,dass das Rätsel um das Tunguska-Phänomen trotz wiederholter Expeditionen in das Tunguska-Gebiet nicht gelöst ist.

Nach wie vor gibt es eine Reihe Hypothesen,um die Naturkatastrophe

zu erklären. Wer sich näher mit dem theoretischen Erkenntnissen und Meinungen befassen möchte kann sich hier über den Link weitere Informationen einholen.

Einig waren sich alle darüber,dass die Forschung zur Aufklärung des Tunguska-Rätsels fortgesetzt werden muss ,um u.a.daraus ableitend an der Eindämmung bzw. Verhinderung derartiger Katastrophen zu arbeiten.Die zur Tagung vorherrschende Meinung,dass es sich im Tunguska-Fall um den Einschlag eines Meteoriten handelte bietet geradezu Anlass die Beobachtung des erdnahen Bereiches zu intensivieren, um die Menschheit vor Schaden zu schützen .

Es ist nicht die Aufgabe dieses Beitrages die Einzelheiten und das Ausmass der Katastrophe zu wiederholen und Vergleiche zu diskutieren aber es kann nicht genug seitens der Astronomen auf die Gefahren hingewiesen werden,die doch immerhin mit der nötigen Sorgfalt minimiert oder gar ausgeschaltet werden können.

Die im Rahmen der Tagung eröffnete Austellung kann die mögliche Grundlage einer Breitenarbeit sein, wie sie sich Prof. Polzer erwünschen würde.

Im Internet: www.holger-roehle.de