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Kanena
alte Zeiten
Rittergut

Über die Anfänge des Rittergutes herrscht leider keine Klarheit. Wir wissen aus Urkunden, dass das Moritzkloster 1408 von Hermann Brandt “ einen freien Hof mit 4 Hufen, auch Kothsassen und Wiesen zu Groß-Canena und ein Hof mit einer halben Hufe zu Klein-Canena” mit Einwilligung des Lehnsherren, Grafen Burchard von Mühlingen und Barby, erkauft. Wahrscheinlich entstand hieraus der Sattelhof, der dann später Rittergut genannt wurde.

Nach Dreyhaupt waren die von Weissken, später die von Luptitz, Besitzer des Gutes. 1522 gelangte es in den Besitz derer von Dieskau. Während der Reformation wurde das Gut durch Klosterbesitz vergrößert. Über dessen Größe berichtet uns der Lehnsbrief vom 1.Mai 1584 aus den gräflich Barbyschen Lehnsprotokollen. Wir erfahren hieraus, daß zum Gute die 4 1/2 Hufen gehörten, die 1408 erkauft wurden, 3 Hufen, die später hinzu kamen, neben Wiesen noch 5 wüste Höfe. Für die Vererbung dieses Besitzes waren jährlich 6 Rthl. an die gräfliche Kanzlei in Barby zu zahlen.

1704 ging das Gut in den Besitz des hessischen Amtsmanns Johann Christoph Herold über, der außerdem noch ein Rittergut in Reideburg besaß. Er scheint ein sehr streitlustiger Mann gewesen zu sein. Solange er Kanena besaß kämpfte er mit dem Amte Giebichenstein um die niedere Gerichtsbarkeit über seine Gutsangehörigen. 1724 starb Herold, er wurde in der Gruft in der Kirche beigesetzt.

Seine Erben verkauften das Gut  unter großer Mühe an die Franckeschen Stiftungen.

Das Rittergut hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Es befindet sich heute in einem sehr schlechten Zustand. Landwirtschaft wird seit der Wende nicht mehr betrieben. Eine Scheune fiel dem Feuer zum Opfer durch Brandstiftung, bei der anderen stürzen die Wände ein. Schäden an Dächern werden schon lange nicht mehr behoben. Im  Hof liegt jede Menge Unrat der mit Unkraut überwuchert ist.

Das ehemals stolze Gutsherrenhaus ist nur noch eine Ruine. Der einst so geflegte Gemüsegarten ist heute eine Müllhalde.

Den Menschen, die das Rittergut bewohnen, scheint der schlimme Zustand ihrer Behausung völlig egal zu sein.

Die Kabelhäuser vor dem Rittergut sind in einem ordentlichen Zustand, auch durch viel Eigeninitiative deren Bewohner.

Hofeingang

Ausgebrande Scheune

Gutsherrenhaus

Innenhof

Kabelhäuser